Waruno Mahdi’s

Virtuelles WebLOG — Deutsch VII
— Berlin —

WM
HINWEIS: Die auf dieser Seite zum Ausdruck gebrachte Meinung ist auschließlich die des Autors allein.
 
Datum:  17. September 2020
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Parks zu Pisten (TSp. v. 17.09.2020, S. 12)

Mein Leserbrief wurde freundlicherweise am
darauf-folgenden Sonntag veröffentlicht:
 
Datum:  6. Oktober 2019
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Koalition streitet um Görlitzer Park (TSp. v. 05.10.2019, S. 9)

Die kapieren es wohl nie, oder? Vielleicht hätten Sie doch meinen Leserbrief vom 21. November 2014 (Betr.: Görlitzer Park) oder den vom 14. August 2019 (Betr.: Handelsschranken) veröffentlichen sollen.

Wie ich immer wieder schrieb, handelt es sich beim Drogenhandel um eine Frage von Nachfrage und Angebot. So lange es Drogenabhängige gibt, hilft es überhaupt nicht, die Dealer zu verjagen oder einzufangen, außer man bietet den Stoff zum legalen Erwerb, zum Beispiel in der Apotheke.

Müssten die Dealer einen Standort aufgeben, verkaufen sie ihr Zeug woanders. Werden sie geschnappt und abgeschoben, finden die Drogenbosse immer neue. Also, wenn man unbedingt abschieben will, dann nicht die Dealer sondern deren Bosse. Aber wie gesagt, solange es Drogenabhängige gibt, und sie ihren Stoff nicht legal erwerben können, wird es immer Dealer geben, auch deren Bosse.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  15. September 2019
An: Den Tagesspiegel
Betreff: ... Super-Verpollerung / Voll Pfosten (TSp. v. 15.09.2019, S. 9)

Die haben wohl nichts besseres, worüber zu meckern wäre. Mehr Polizeieinsatz und Abschleppung von Falschparkierern? Dafür bräuchte man eine vielfach höhere Anzahl von Beamten und Abschleppwagen. Wer soll das bezahlen? Auch dann würden Poller wirksamer bleiben, und viel preiswerter.

Für gehbehinderte Fußgänger sind die Poller kein wirkliches Hindernis, sondern eventuell sogar eine Festhaltehilfe. Das einzig negative an Poller auf einem Gehweg ist, dass sie auf dem Gehweg stehen, statt an der Grenze zwischen Gehweg und Fahrbahn. Technisch wäre es etwas komplizierter (d.h. teuerer), die Pfosten an der Grenze des Gehwegs zu Stellen, aber es geht.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  14. August 2019
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Handelsschranken (TSp. v. 14.08.2019, S. 8)

>> Eine Sperrstunde für den Görlitzer Park soll die Kriminalität zurückdrängen.

In der Tat, ist das völliger Unsinn. Wie ich bereits in meinem Leserbrief vom 21. November 2014 (Betreff: Görlitzer Park, TSp. v. 20.11.2014, S. 8) schrieb, waren auch die damaligen politischen Vorschläge zur Eindämmung des Drogenhandels auf dem Parkgelände ziemlich naiv. Und wie man nun weiss, hatten die Maßnahmen des damaligen Innensenators Frank Henkel wenig Erfolg.

Beim Drogenhandel geht es, nicht anders als beim Kommerz im Allgemeinen, schlicht und einfach um eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wenn man den Handel an einem Ort verbietet, zeiht der an ein anderen Ort um. So lange es Drogenabhängige gibt, wird es immer Dealer geben, außer man legalisiert das Zeug, z.B. indem man es rezeptfrei in Apotheken anbietet.

Die einzige andere Lösung wäre alle Abhängige zu internieren und unter Zwang von ihrer Abhängigkeit zu entziehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi


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Datum:  17. März 2018
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Lufthansa sagt Abriss des BER voraus (TSp. v. 17.03.2018, S. 1)

Es kann einen nur freuen, dass die Abwicklung des BER-Baus in Schönefeld nunmehr auch von einer wirtschaftlich so einflussreichen Seite wie die Lufthansa unterstützt wird. Die Idee selbst ist natürlich nicht neu — siehe meinen Leserbrief zu Ihrem Artikel “Die nächste Prüfung steht an” (10.06.2012, S. 10).

In der Tat hätte man bereits längst mit dem Neubau eines Berlin-Flughagens in Sperenberg statt Schönefeld anfangen sollen, wie zuletzt auch vom Architekten Gisbert Dreyer vorgeschlagen — siehe Ihren Bericht “Neuanfang im Nirgendwo” (13.09.2017, S. 1).

Dann bräuchte man die BER-Bruchbude in Schönefeld nicht abzureissen, sondern nur zu anderen Zwecken benutzen — etwa als Übernachtungsort für Obdachlosen.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  3. Oktober 2017
An: Facebook / Waruno Mahdi
Betreff: Fahrradstraße Weserstraße

Der Abschnitt der Weserstraße zwischen Reuterstraße und Kottbusser Damm wurde zum Fahrradstraße erklärt. Als Radfahrer freue ich mich natürlich, obwohl ich ehrlich gesagt nicht verstehe warum das so wichtig war. Auch vorher konnte ich da bequem auf den nunmehr gesperrten Radwegen beidseits der Straße fahren.

M.E. wäre es viel nützlicher, den Bürgersteig entlang der mit holprigen Kopfsteinpflaster bedeckten Reuterstraße mit Radwegen zu versehen.


Späterer Nachtrag: (auf das Bild klicken um zu vergrößern)

Datum:  13. September 2017
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Neuanfang im Nirgendwo (TSp. v. 13.09.2017, S. 1)

>> Architekt Gisbert Dreyer hat einen ganz eigenen Vorschlag zur Lösung des BER-Dramas:
>> Ein komplett neuer Airport in Brandenburg — . . .

Na endlich ein Vorschlag auch von einem professionellen Architekten, den neuen Berliner Flughafen bei Sperenberg statt in Schönefeld zu bauen. Wie ich bereits in meinem Leserbrief vom 11.06.2012 geschrieben hatte (wg. “Die nächste Prüfung steht an”, TSp. v. 10.06.2012, S. 10), hätte man bereits damals den Flughafenneubau etwa nach Sperenberg verlegen sollen.

Besonders überzeugend ist das neue Argument Gisbert Dreyers, dass bei einem BER in Schönefeld die umliegende Infrastruktur, Bahn, noch schwerer überbelastet wäre, als beim Weiterbetrieb des Flughafens Tegel. D.h. die Argumente gegen die Fortsetzung des Flugbetriebs in Tegel gelten um so mehr gegen die Eröffnung des BER in Schönefeld.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  5. August 2017
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Müller: Wir nehmen Volksentscheid zu Tegel ernst (TSp. v. 05.08.2017, Ss. 1 + 15)

Wahnsinn, werden wir den Flughäfenfluch nie mehr los? Erst die Entscheidung, den neuen Flughafen Berlins in Schönefeld statt Sperenberg zu bauen, infolgedessen wir immer noch keinen zentralen Flughafen haben. Dann die vorzeitige Schließung des Flughafens Tempelhof, dass zur überbelastung des Flughafens Tegel führt.

Der spätere Weiterbetrieb von Tegel ist in der Tat unsinnig. Dass es jetzt überhaupt in Frage gekommen ist verdanken wir den oben genannten früheren Fehlentscheidungen. Das traurige dabei ist dass es nun viel zu spät ist, jene Fehlent- scheidungen rückgängig zu machen.

Warum geschieht so etwas? Das wissen wir ja. Nicht nur dass keiner der Zuständigen irgendwie dafür bestraft werden, auf keinen von ihnen wird ausdrücklich mit dem Finger gezeigt. Auch wenn jetzt Tegel offenbleibt, wird sich niemand später für die Folgen verantwortlich stellen. Bleibt einem als Berliner nur noch das Meckern übrig, oder?

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  11. April 2016
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Flughafen: Keiner kann für BER garantieren (11.04.2016, Ss. 1, 6, 11)

In der Tat liegt bei niemanden die Schuld daran, dass der BER-Bau vermutlich nie richtig abgeschlossen sein wird. Das Problem lag und liegt im Projekt selbst.

Das war der Grund warum ich mich so gefreut hatte, als Hartmut Mehdorn 2013 zum Projektleiter benannt wurde. Ich ging davon aus, er würde das Projekt in drei Jahren sicherlich in den Sand setzen können, um einen formellen Grund für einen Flughafenneubau in Sperenberg zu schaffen (siehe meinen Leserbrief vom 9.3.2013). Leider aber hat der Mehdorn nicht einmal das hinbekommen. Also sitzen wir fest als Hauptstadt mit einer museumsreifen Flughafenruine.

Mit traurigen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  26. Oktober 2015
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Bahn oder nicht Bahn (25.10.2015, S. 10)

Die Idee eines Fahrrad-Highways vom Potsdamer Platz gen Süden kann ich nur voll unterstützen. Wenn es bis Lichterfelde West führt, entbehrt sich die Notwendigkeit, sich zwischen "Bahn oder nicht Bahn" zu entscheiden. Der Güterzugverkehr auf der Stammbahn zwischen Zehlendorf und Lichterfelde West wäre nicht beeinträchtigt.

Ich hätte nur eine leichte Kritik an die gezeigte Simulation der Staubach-Kuckertz Architekten. Abgesehen davon, dass der gezeigte Fahrradweg wohl kaum vier Meter breit sei (man vergleiche mit der Größe der darauf fahrenden Radler), wäre eine bloße nicht-unterbrochene weiße Linie kaum geeignet, die zwei gegensätzlich gerichteten Verkehrsströme getrennt zu halten.

M.e. sollte man die zwei Verkehrsströme mit einem mindestens fünfzig Zentimeter breiten, schlecht befahrbaren Streifen voneinander trennen. Am besten sollte dieser mit kleinen Pflanzen oder gar einer Hecke bepflanzt werden.

Man berücksichtige, dass Radfahren sich von Autofahren darin unterscheidet, dass man fürs erstgenannte keinen Führerschein braucht. Es ist weniger streng an die Straßenverkehrsordnung gebunden. Beim Vergleich der "Highways" der jeweiligen Verkehrsklassen ist das um so wichtiger.

Im Winter soll ein Fahrrad-Highway von Schnee und Eis befreit bleiben (wie einige Radwege in den letzten Jahren bereits). Es sind immer mehr Radler auch im Winter auf dem Fahrrad unterwegs -- ich inklusive.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  21. November 2014
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Görlitzer Park (20.11.2014, S. 8)

Es ist nutzlos, die Dealer entweder zu vertreiben oder gar zu verhaften. Sie gehen woanders das Zeug verkaufen, oder werden von anderen Dealern ersetzt.

Es ist einfach eine Frage von Angebot und Nachfrage. So lange es Drogenabhängige gibt, wird es immer Dealer geben, außer man legalisiert das Zeug, bzw. bietet es rezeptfrei in Apotheken an, oder in “Coffee-Shops” nach niederländischem Beispiel.

Die einzige andere Lösung wäre alle Abhängige zu internieren und unter Zwang von ihrer Abhängigkeit zu entziehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi


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Datum:  16. November 2014
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Harald Martenstein: "Die Macht der Straße" (16.11.2014, S. 1)

Ich bin mit Herrn Martenstein völlig einer Meinung, wir sind ein freiheitlich demokrtisches Land, und auch in der Gender-Frage bei der Straßenbenennung ist kein Platz für ideologischen Dogmatismus. Letzterer wäre aber gegeben, wenn Straßen ab sofort lediglich nach Frauen benannt werden dürften (Siehe auch die gleiche Tagesspiegel-Ausgabe, S. 12).

Außerdem ist nicht nur die Behauptung, dass Straßen bisher nur nach Männern benannt wurden falsch, auch dass eine solche Benennung vorzugsweise geschah ist nicht ganz richtig. Der gegenteilige Eindruck entsteht meiner Meinung nach infolge einer nicht ganz sachgerechte Betrachtungsweise der zuständigen Behörden. Denn zunächst muß unterschieden werden zwischen der Straßenbenennung nach einer bestimmten Persönlichkeit männlichen oder weiblichen Geschlechts einerseits, und der Benennung nach einem Männer- oder Frauennamen andrerseits.

Für letzteres wäre eine 50-zu-50 prozentige Verteilung angebracht, scheint auch in der Tat bereits fast genau der Fall zu sein, vgl. Adam-, Bertram-, Christian-, usw. mit Angelika-, Beate-, Christa- usw. -straße. Doch auch hier wäre sicherlich einige Verbesserungen möglich. So gibt es vier Adolfstraßen, aber nur eine Evastraße!*) Spass beiseite, bei einigen Namen ist es nicht gleich klar, ob ein Männer- bzw. Frauenname gemeint sei, oder der Name einer bestimmten Persönlichkeit. So gibt es offenbar neun Charlottenstraßen, vermutlich nach Sophie Charlotte von Hannover genannt, jedoch keine Caroline-/Karolinestraße..

Bei der Bennennung von Straßen nach individuellen Persönlichkeiten, hingegen, scheint zwar in der Tat ein großes Ungleichgewicht zu bestehen, dies hat aber einen ganz anderen Hintergrund. In der Vergangenheit stand die gesellschaftliche Stellung von Männern weit üher die von Frauen. Das war zweifellos ungerecht, hat leider auch die Folge dass deutlich mehr Männer als Frauen in das Rampenlicht der Geschichte eintraten. Infolgedessen gibt es nun weniger Namen von weiblichen Persönlichkeiten zur Straßenbenennung zur Verfügung. Nichtsdestotrotz vermisse ich jedoch z.B, eine Florence-Nightingale-Straße.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi


*) Späterer Nachtrag: Das wird wohl nicht daran liegen, dass der Adolf neben Eva (Braun) eventuell andere “Spielgefährten” hatte, sondern dass Evastraße eher neben Adamstraße zu betrachten sei.

Datum:  14. April 2013
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Das Schrottrad von Laterne 35 (14.04.2013)

Man könnte vielleicht die folgende (Teil-)Lösung vorschlagen: An allen Abstellplätzen für Fahrräder sollten deutlich lesbare Warnhinweise angebracht werden dass hier abgestellte fahruntüchtige Fahrräder nach drei Wochen ohne Vorwarnung Entsorgt werden.

Wer keine Zeit hat, noch vor der Urlaubsreise seinen kaputten Fahrrad zu reparieren, sollte ihn bis zur Rückkehr halt in den Keller tun. Dann müsste nur noch bürokratiegerecht festgelegt werden, was nun unter "fahruntüchtig" zu verstehen sei, z.B. fehlender Sitz, Bügel, Pedal oder Rad, fehlende Kette, platte Reifen, ....

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  9. März 2013
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Mehdorn soll den BER retten (09.03.2013)

Wie ich bereits in meinem Leserbrief vom 6. Februar aus Anlass der Absage Wilhelm Benders schrieb, war nicht mehr zu erwarten dass irgendein fachlich geeigneter Kandidat bereit sein würde, die in der Tat sinnlose Aufgabe zu übernehmen.

Die drei Flughafen-Gesellschafter verdienen deshalb meiner Meinung nach den allerhöchsten Lob dafür, ausgerechnet Hartmut Mehdorn für die Leitung des BER-Projektes gewonnen zu haben. Der auf drei Jahren gelegte Vertrag wird allemal reichen, um den BER spätestens 2016 erfolgreich abgewickelt zu haben.

Bleiibt nur noch die Frage: Wann will man mit einem neuen Flughafenprojekt in Sperenberg anfangen?

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi


 
Datum:  6. Febuar 2013
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Im luftleeren Raum (05.02.2013, S. 7)

Dass auch Wilhelm Bender abgesagt hat, die Leitung des BER-Projekts zu übernehmen, ist eine gute Nachricht. Damit steht endlich fest dass nur ein fachlich unzureichend Qualifizierter dazu bereit wäre, das Projekt zu übernehmen, womit er sich gleich disqualifizieren würde.

Das heisst, das Problem liegt nicht am Projektleiterkandidaten, sondern am Projekt selbst. Oder anders ausgedruckt, man hat die an Herrn Benders vorgeschlagene Aufgabe falsch definiert. Man hätte ihm eigentlich die Leitung eines Flughafenneubaus in Sperenberg anbieten sollen. Wetten dass er da nicht abgesagt hätte.

Bei der abgelehnten Übernahme von S-Bahnstrecken dürch die BVG liegt das Problem ähnlich: Man hätte den Angebot einfach anders formulieren sollen: nicht dass die BVG ein S-Bahn-Teilnetz übernehme, sondern dass sie ihre U-Bahnnetz um die zuübernehmenden Bahnstrecken erweitert.

Wenn bereits das bestehende S-Bahnnetz nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben ist, würde es bei einem Teilnetz noch unwirschaftlicher sein. Statt also um die S-Bahngleise zu reparieren so viel Geld aus dem Fenster zu werfen, hätte man die Gleisen gleich für U-Bahnzüge umgestalten sollen.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi


 
Datum:  13. Januar 2013
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Hey, das hebt ab! usw. (13.01.2013, S. 9)

Naja, den Optimismus von Bernd Matthies, dass der Flughafen bereits 2020 (teil-)eröffnet werde, teile ich ehrlich gesagt etwas weniger als 100%-ig. Aber die Übertragung des Aufsichtsratsvorsitzes an Matthias Platzek wäre eine gute Gelegenheit, den Standort des Flughafens nach Sperenberg zu wechseln. Dort schaffen die es vielleicht wirklich, den Flughafen 2020 in Betrieb zu nehmen. Und wenn man dann noch die Ausführung Chinesen überließe ...

Aber Spass beiseite, Klaus Wowereit ist nur bedingt verantwortlich für das Flughafen-Desaster. Ein öffentliches Bauprojekt muss immer ausgeschrieben werden. Anbieter müssen dabei einen möglichst niedrigen Kostenvoranschlag machen. An sich ist das durchaus vernünftig, solonge es nicht zugelassen wird, dass ein Anbieter einen absichtlich zu niedrigen Voranschlag macht um die Konkurenz zu unterbieten.

Wenn man das aber ein Mal zuläßt, werden alle Anbieter gezwungen sein, zu niedrige Kostenvoranschläge zu machen. Bei der Projektausschreibung geht es dann nicht mehr um den kostengünstigsten Plan, sondern die gerissenste Vortäuschung niedriger Kosten. Dass dies mittlerweile längst Realität sei ist daran zu erkennen, dass die Kosten fast aller öffentlichen Bauprojekten sich nachträglich wesentlich erhöht werden müssen.

Die eigentliche Lösung wäre gewesen, die nachrtägliche Kostenerhöhung zurückzuweisen und auf die Ausführung zu den vorangeschlagten Kosten auch dann zu bestehen, wenn das die Pleite des ausführenden Unternehmens bedeutet. Nur so lässt es sich vermeiden, dass wissentlich untertriebene Kostenvoranschläge bei öffentlich ausgeschreibenen Projekten gemacht werden. Man sollte dabei auch darauf achten, das eine unrechtmäßige Herabsetzung des Kostenvoranschlags auch durch mangelhafte Qualität oder unvollständig durchdachte Anlagen erreicht wird.

Also ist der Flughafen BER kein Sonderfall. Drei mal dürfen Sie raten, ob die öffentliche Ausschreibung einiger S-Bahnlinien die Zahl der Ausfällen bei der S-Bahn irgendwann vermindern würde.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  11. Juni 2012
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Die nächste Prüfung steht an (10.06.2012, S. 10)

Ich freue mich, die Nachricht zu lesen dass es für die Eröffnung des BER wieder eng wird. Mit etwas Glück, werden die es schaffen, dessen Eröffnung so lang zu verzögern, bis endgültig klar wird dass der Flughafen zu klein ist.

Dann wird nichts anderes übrig bleiben, als gleich einen noch neueren Flughafen zu bauen, etwa in Sperenberg. Erstens würden dort die Flugschneisen nicht über so vielen Wohngebieten führen. Zweitens würde es sich dann lohnen, Verbindungen per Magnetschwebebahn nach Berlin, Potsdam und gar Magdeburg (zum letzteren über Wittenberg und Dessau) anzulegen. Und wenn man es dabei auch noch vermeiden könnte, irgendeinen Stararchitekten dafür zu beauftragen, könnte drittens endlich technische Erfahrung von Ingenieuren federführend werden.

Natürlich könnte man auch schon jetzt damit anfangen, und erst gar keinen Pfennig mehr am Schönefelder Standort verpulvern, aber dann wäre Berlin nicht mehr Berlin, fürchte ich.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  27. November 2011
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Barbara John: Ein Zwischenruf zum Grillverbot (27.11.2011, S. 6)

Frau John hat sicherlich recht. Ich möchte aber eine weitere mögliche Lösung des Problems vorschlagen, die wie mir scheint etwas praktikabler sein könnte.

Auch bis jetzt hatten nicht nur private Familien und Gruppen am Tiergarten gegrillt, sondern es wurden auch Grillveranstaltungen mit besonderer Genehmigung gehalten. Dabei waren die Organisatoren auch für Ordnung und Müllsammlung und -beseitigung verantwortlich. Grillen müsste jetzt also nur noch eingetragenen Vereinen und besonders angemeldeten Veranstaltern erlaubt sein, die für die Ordnung und Müllbeseitigung verantwortlich wären. Dann Familien und Gruppen könnten nur noch grillen, wenn sie Mitglieder eines entsprechenden Vereins sind, und beim Verein einen Grilltermin registriert haben. Bei Vermüllung müsste der entsprechende Verein ein hinreichend hohe Strafe zahlen.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  9. August 2009
An: Den Tagesspiegel
Betreff: U55 — Kurz, bündig, teuer (08.08.2009, S. 1 + 9)

Richtig, fehlt allein noch "und überflüssig". Zwanzig Jahren nach dem Mauerfall ist es desweiteren ein Anachronismus: die S-Bahn durch eine parallellaufende U-Bahnlinie Konkurrenz bieten zu wollen.

Nur beim neuerlichen (und wahrscheinlich wohl einmaligen) Ausfall der S-Bahnverbindung zwischen Zoologischem Garten und Ostbahnhof wäre eine U55 bis Alexanderplatz ungemein hilfreich gewesen, aber ironischerweise wird sie erst wenige Tage nach Ende des Ausfalls in Betrieb genommen, und dann nur für die halbe Strecke.

Wäre man das Problem, den geplanten Hauptbahnhof auch ans U-Bahnnetz anzubinden, vom Anfang an sachlich angegangen, hätte man einfach die Linie U4 (Innsbrucker Platz – Nollendorfplatz) auf den bestehenden Schienen über die Stationen Bülowstr. und Gleisdreieck geführt, und dann (nähe Mendelssohn-Bartholdy-Park) ins Untergrund entlang der Eisenbahnunterführung für RE3/RE4/RE5 bis zur Haupbahnhof. Das wäre viel billiger gewesen, und bereits lange vor dem S-Bahnausfall in Betrieb.

Ganz abgesehn davon, dass eine solche Linienführung das Umsteigen zu den Linien U1, U2, U3 (am Nollendorfplatz, mit U1 auch am Gleisdreieck), U7 (am Bayerischen Platz) und S41/42/46 (am Innsbrucker Platz) ermöglicht hätte, bestünde noch die zusätzliche Möglichkeit, U-Bahnzüge direkt aus Ruhleben (über Olympia-Stadion und Zoologischen Garten) zum Hauptbahnhof zu führen.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  31. Oktober 2008
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Letzter Abflug Tempelhof (31.10.08, Ss. 1, 9, 10)

Sie haben seit Tagen bereits ausfuehrlich und ueberaus einfuehlsam ueber die Schliessung des Flughafens Tempelhof berichtet, haben Sie dafuer vielen Dank.

Vor 50 Jahren, in 1958, war ich zum ersten Mal in Berlin (West). Danach besuchte ich die (den) Stadt(-teil) immer wieder — vor dem Mauerbau, und waehrend es den Mauer gab. Vor knapp 32 Jahren kam ich dann um endgueltig hier zu bleiben. Um nicht durch die DDR zu reisen, bin ich bis zur Wiedervereinigung nach Westdeutschland immer nur geflogen.

Inzwischen Deutsche Staatsbuerger, nahm ich selbstverstaendlich an der Unterschriftensammlung und dem Volksbegehren teil. Aber der Erfolg blieb aus, wir haben Tempelhof nicht retten koennen, also blieb gestern abend nur noch traurig Abschied zu nehmen.

Goodbye Tempelhof, das hatten sie niemals mit Dir machen duerfen.

Mit traurigen Gruessen,
Waruno Mahdi

Datum:  16. August 2008
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Neuer S-Bahnhof hat weiterhin .. Maengel (16.08.08, S. 11)

Mich hatte von Anfang an gestoert, dass der S-Bahnhof Julius-Leber-Bruecke mit zwei Seitenbahnsteigen (beidseitig der Bahngleisen) vorgesehen wurde, statt mit einem Mittelbahnsteig zwischen den zwei Gleisen.

Abgesehen davon, dass nun Alles (Aufzug, Zugangstreppe[n], Wartehalle und [Teil-]Ueberdachung) in doppelter Menge aufgebaut werden muss, ist hier die einzige Haltestelle von Yorckstrasse bis Wannsee, an welcher der Ausstieg rechts statt links ist. Fuer Passagiere auf Rollstuehlen bzw. mit Kinderwagen, Fahrraedern, oder Koffern, ist das laestig.

Man haette einfach zunaechst zwei Gleisstrecken dort, wo jetzt die Seitenbahnsteige sind, verlegen muessen. Waehrend danach die Zuege ueber die neuen Gleise fuhren, haette man einen Mittelbahnsteig an der Stelle der alten Gleisfuehrung bauen koennen. Das haette vielleicht etwas mehr Zeit in Anspruch genommen (nicht viel mehr, da gleichzeitig auch Ueberreste eines aelteren Bahnhofs beseitigt werden mussten), dafuer aber die Mehrkosten fuer zweifache Bahnsteigausstattung mit Aufzuegen, Treppen, Wartehallen usw. erspart. Oben waere dann auch mehr Raum uebrig zum Fahrraeder-Abstellen.

Mit freundlichen Gruessen,
Waruno Mahdi

Datum:  2. August 2008
An: Den Tagesspiegel
Betreff: "Flinke Daisy" von Klaus Kurpjuweit (02.08.08, S. 7)

Bravo, endlch schreibt mal jemand darueber!

Unter den Eindruecken, die ich aus der Zeit meines Verbleibs in der ehemaligen Sovjetunion behalten habe, ist die von der paranoiischen Informationsunterdrueckung, die dort herrschte. Stadtplaene wurden nur sehr schemenhaft vereinfacht veroeffentlcht, Strassennamenschilder und Richtungshinweise fehlten oft, oder waren unuebersichtlich. In jeden Besucher sah man wohl einen Spion, dem man es nicht auch noch den Weg zu finden leichter machen zu muessen meinte.

Daran wurde ich erinnert, als ich zum ersten Mal in unserem neuen Hauptbahnhof den Weg suchte, und immer wieder wenn ich dort sein muss. Nun ist es mir natuerlich klar, dass das woran der Architekt litt mitnichten als "Paranoia" zu bezeichnen waere. Eher ist das so wie in den Warenhaeusern, die alle drei oder vier Monate die Warenauslagen gruendlich veraendern, damit die Kaeufer erst durch den halben Laden herumirren eher sie das finden was sie suchten. Angeblich soll das sie dazu animieren, auch andere Sachen zu kaufen, was ich jedoch an meinem Beispiel nicht bestaetigen kann (eher aergere ich mich, und kaufe das, was ich wollte, im Laden gegenueber).

Im Hauptbahnhof soll wohl der Passagier durch den ganzen Bahnhof irren um ihn zu zwingen, dessen volle architektonische Pracht (und dementsprechend auch die unvergleichliche Genie des Architekten) aus allen Blickwinkeln zu bewundern. Das wird wohl auch der Grund sein, weshalb man so wenig Sitzbaenke auf den Bahnsteigen hat. Der auf seinen Zug wartende Passagier soll sich gefaelligst nicht sitzend bequem machen, sondern die Zeit dazu benutzen, einen Pilgertour durch diesen Tempel aus Luft und Raum zu absolvieren. Aber was machen die Undankbaren? Sie haengen trotzdem nur da herum, waehrend die juengeren unter ihnen sogar einfach auf dem kalten Betonboden sitzen!

Ach, ja, frueher war natuerlich alles besser. Genau, am Bahnhof Zoo: Reichlich Sitzbaenke, alles schoen uebersichtlich, leicht auffindbare Abfahrt- und Ankunfttabellen, usw. Ich weiss warum die internationalen Zuege dort nicht mehr anhalten duerfen. Es wuerde sonst niemand mehr am Hauptbahnhof ein- und aussteigen wollen.

Mit freundlichen Gruessen,
Waruno Mahdi

Datum:  18. Mai 2008
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Wannsee ist wie Abu Simbel (18.05.2008, S. 1)

Hihi.... Zum Glueck gibt es da aber sichere Abhilfe:
Das Bundesverwaltungsgericht sollte doch einfach feststellen, dass der Flughafen BBI Schoenefeld nur dann in Betrieb genommen werden darf, wenn das Strandbad Wannsee fertigsaniert ist.
Begruendung? Na wenn Alle mit Badehose und Schwesterlein nach Mallorca fliegen muessten, wuerde das doch die BBI voellig ueberbelasten! Natuerlich koennte man auch einen Volksentscheid herbeifuehren, aber ob denn das ernst genommen wird scheint irgendwie dahingestellt.

Mit freundlichen Gruessen,
Waruno Mahdi

Datum:  8. November 2007
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Luftbrücke lebt (08.11.2007, S. 44)
Könnte man nicht wenigstens mit dem Schließen des Flughafens Tempelhof so lange warten, bis der letzte Rosinenbomber-Pilot nicht mehr unter uns weilt, damit er das nicht mehr mitbekommen muss?

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  14. Juli 2002
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Wen kümmert das Rauchverbot? (14.07.02 / Lesermeinung)

Bravo, endlich sagt jemand etwas! Die Ausflüchte des Herrn vom "Vorstand Betrieb" sind wenig überzeugend.

Auf vielen U-Bahnhöfen hängen überhaupt keine Rauchverbotsschilder. Wenn sie denn vorkommen, sind sie an der Wand gegenüber vom Platform angebracht statt dort, wo potentielle Raucher stehen oder sitzen. Dafür werden an allen Bahnhöfen bequem neben den Sitzbänken Aschenbehälter bereitgestellt als diskrete Einladung zum Rauchen.

Gelegentlich ertönt über Lautsprecher die Bitte, man möge doch das Rauchverbot beachten, aber von einer sexy Frauenstimme derart neckisch vorgetragen, dass jedes Mannsbild in Hörbereich den unwiderstehlichen Zug erlebt, sofort eine Glimmstengel anzuzünden.

Kurzum, wenn ich für den Betrieb zuständig wäre, und alles daran tun wollte, ein unbeliebtes Rauchverbot zu untergraben, würde ich wahrscheinlich genau so vorgehen, wie das zur Zeit geschieht

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  18. April 2001
An: Den Tagesspiegel
Betreff: Besirksnummer statt Namen?

Die ganze Aufregung verstehe ich wirklich nicht. Zumindest Westberliner müssten sich noch an die Zeit vor Einführung der bundeseinheitlichen Postleitzahlen erinnern, als unsere Stadthälfte in numerierte Postzustellbezirke unterteilt war: 12 war in Charlottenburg, 42 Tempelhof, 44 Neukölln, usw. Und was Soho für London, und Rive gauche für Paris, das war bei uns doch SO-36 (Süd-Ost + 36, die Postzustellnummer in Kreuzberg).

Nummer-Bezirke bieten den Vorteil, dass Namen wie Prenzlauer Berg als traditionelle Stadteilbezeichnungen, frei von bürokratischen Eingrenzungen, weiterleben können. Für die bürokratisch-hierarchische Gliederung hätte man, ganz passend, die jeweilige Nummer. Das wäre auch praktisch für Eintragungen im Telefonbuch oder Anschriftsangaben auf Werbeplakaten, denn nur von den allerwenigsten 5-stelligen Postleitzahlen weiß man auswendig, welchen Stadteilen sie zugeordnet sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi

Datum:  12. April 2000
An: Den Spiegel
Betreff: 15/2000: Haupstadt: Mehltau auf Magic City

Berlin, wie Sie schreiben, ist im Hauptstadt-Ranking auf Platz vier geklettert, hinter London, Paris und Rom. Die gegensätzlichen Reaktionen der jeweiligen Stadverwaltungen auf die Schockwirkung dieser doch überaus erfreulichen Entwicklung scheint den Tenor Ihres Berichts zu bestätigen.

In London beschloss man die nächtliche Sperrstunde für Gastwirtschaften aufzuheben. In Berlin will man sie dagegen neu einführen. Die hierfür vorgeschobene medizinische Begründung, übrigens, ist ein wahrhaft brillianter Kabinetstück der Statistik-Aufbereitung, der einen würdigen Platz in zukünftigen Lehrbüchern verdient.

Berlin hat diesen Stoß in den Rücken aber wirklich nicht verdient.

Mit freundlichen Grüßen,
Waruno Mahdi


© Waruno Mahdi.

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